Biologische Begriffe, die im Portal öfter aufscheinen, seien hier in ihrer speziellen Anwendung erklärt.
Alteingebürgert: Eine im Gebiet ursprünglich nicht heimische Art, die vor 1500 n. Chr. durch den Menschen in das Gebiet gelangt ist und seitdem eingebürgert ist (siehe „eingebürgert“), bezeichnet man als alteingebürgert. Im Falle der Pflanzen sind die meisten Alteingebürgerten in Südtirol erstmals mit dem Beginn des Ackerbaus vor rund 5000 Jahren aufgetreten.
Chorologischer Status: Dieser nimmt Bezug auf die Chorologie, d.h. die geographische Verbreitung einer Art. Der Status gibt an, ob die Art im Gebiet einheimisch ist, also innerhalb ihres natürlichen Vebreitungsgebiets (Areal) vorkommt, oder nicht, ob sie unbeständig auftritt oder eingebürgert ist usw.
Eingebürgert: Eine Art wird in einem Gebiet als eingebürgert betrachtet, wenn sie dort ursprünglich nicht heimisch ist (siehe „einheimisch“), nach einer gewissen Einwanderungsphase und durch erfolgreiche und kontinuierliche Fortpflanzung aber stabile, sich selbst erhaltende Populationen gebildet hat und damit fest etabliert ist. Man unterscheidet zwischen „alteingebürgert“ (siehe dort) und „Neubürger“ (siehe dort).
Einheimisch: Eine Art ist in einem Gebiet (d.h. in Südtirol oder in einem Teil von Südtirol) als einheimisch eingestuft, wenn sie dort seit Jahrtausenden natürlicherweise vorkommt und sich fortpflanzt. Im Gegensatz zu den Alteingebürgerten (siehe dort) sind einheimische Arten ohne Zutun des Menschen in das Gebiet gelangt. In Südtirol passierte dies in der Phase nach dem Abschmelzen der Gletscher der letzten Eiszeit vor rund 18.000 Jahren. Da die Unterscheidung zwischen einheimisch und alteingebürgert nicht immer möglich ist, wird zwischen den beiden meist nicht unterschieden.
Neubürger: Damit bezeichnet man nichtheimische Arten, die nach 1500 n. Chr. in einem Gebiet auftreten (vgl. „alteingebürgert“).
Phänologie: Bezeichnet generell periodisch wiederkehrende Wachstums- und Entwicklungserscheinungen bei Pflanzen und Tieren. Im Portal kommt der Begriff nur bei den Vögeln –anstelle des chorologischen Status (siehe dort) – zur Anwendung und bezeichnet hier Vorgänge wie Brut, Überwinterung, Zug u.ä.
Unbeständig: Ein Vorkommen einer Art wird als unbeständig eingestuft, wenn keine stabilen, sich selbst erhaltenden Populationen gebildet werden. Typischerweise sind es nichtheimische Arten, die unbeständig auftreten (im Portal durch den Zusatz „adventiv“ = eingeschleppt gekennzeichnet), so z.B. bei Pflanzen Gartenflüchtlinge oder vorübergehend eingeschleppte fremde Arten auf Bahnhöfen, Baustellen und in Gewerbegebieten. Sie sind im Folgejahr meist schon wieder verschwunden. Selten können auch einheimische Arten unbeständig auftreten, z.B. wenn sie fernab von ihrem Südtiroler Hauptverbreitungsgebiet einmal zufällig auftreten bzw. verschleppt werden.
Winterquartier: Bezeichnet Orte, an denen sich die Fledermäuse zum Winterschlaf einfinden.
Wochenstube: Bezeichnet das Quartier, in dem sich die trächtigen Weibchen der Fledermäuse im Frühjahr zusammenfinden und in denen sie ihre Jungen zur Welt bringen und über die Sommermonate aufziehen.