In Südtirol leben mindestens 35 Fischarten. Mehrere Gattungen von Süßwasserfischen haben zwei (oder mehr) ähnliche Arten, die oft schwer zu unterscheiden sind: die eine lebt typischerweise nördlich der Alpen und die andere südlich davon. Aus Sicht der Fischfauna liegt die Provinz Bozen an der Grenze zwischen dem zoogeografischen Bezirk Padano-Veneto und dem Donaueinzugsgebiet nördlich der Alpen. In Vergangenheit wurden durch Besatzmaßnahmen Fischarten aus dem außeralpinen Raum südlich der Alpen eingeführt.
Das Hauptziel des Forschungsprojekts ist die Aktualisierung der Checkliste der Fischfauna durch genetische Analysen von etwa zehn kleinen Fischarten. Eine korrekte taxonomische Bestimmung ist unerlässlich, um autochthone von allochthonen Arten zu unterscheiden und gefährdete und schützenswerte Arten zu erkennen. Bei allochthonen Arten ist es außerdem wichtig, die Geschichte ihrer Einführung und Ausbreitung zu kennen und nachzuvollziehen. Diese Informationen sind grundlegend für den Schutz und die angemessene Wiederbesiedlung der Fischfauna.
Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen durchgeführt: Naturmuseum Südtirol, Fondazione Edmund Mach (San Michele all’Adige, TN), Amt für Wildtiermanagement und Aquatisches Artenschutzzentrum der Autonomen Provinz Bozen.
Das Projekt wird vom Forschungsfond der Südtiroler Landesmuseen finanziert.
Projektleiter: Massimo Morpurgo