Konnte man im Mittelalter Sonnenfinsternisse voraussagen? Welche Sonnenfinsternisse wurden in österreichischen Klöstern aufgezeichnet? Und wie zeitnah wurden die Ereignisse festgehalten?
Finsternisse sind beeindruckende Naturereignisse. Dies macht sich die auf historische Texte sich stützende Datierung nach Sonnenfinsternissen zunutze. Aus astronomischer Sicht müssen dabei die nicht gleichförmige Erdrotation und die komplexe Mondbewegung berücksichtigt werden. Ferner ist zu bedenken, dass Finsternisse nur unter bestimmten Voraussetzungen auffallen. Der Bedeckungsgrad und die Sonnenhöhe spielen dabei eine bedeutende Rolle. Im Mittelalter waren es Annalisten und Chronisten der Klöster, die Finsternisse schriftlich festhielten. Es gilt hier die Abhängigkeit der Annalen zu hinterfragen und die Mobilität von Personen und Informationen zu beleuchten. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: Konnte man im Mittelalter Sonnenfinsternisse voraussagen? Welche Sonnenfinsternisse wurden in österreichischen Klöstern aufgezeichnet? Wie zeitnah wurden die Ereignisse festgehalten? Und macht die Datierung nach Sonnenfinsternissen für die Mittelalterforschung Sinn?
Darüber spricht Klaus Pührer am Mittwoch, 22. Februar um 18 Uhr im Naturmuseum beim Vortrag „Datierung nach Sonnenfinsternissen“. Der Referent hat an der Universität Salzburg Geschichte studiert und das Promotionsstudium der Philosophie im Fach Geschichte abgeschlossen. Derzeit studiert er am Astrophysikalischen Institut in Wien und hält Vorträge zu den Themen Datierung und Chronologie.
Der Eintritt ist frei. Eine Vormerkung auf der Webseite des Naturmuseums wird empfohlen. Zu sehen ist der Vortrag auch online auf dem YouTube-Kanal des Museums.
Info: Tel. 0471/412964.