Die Artenvielfalt in Südtirols Streuobstwiesen und die historische Entwicklung dieses Lebensraumes
Während der moderne, intensive Obstanbau von niederstämmigen Obstsorten in Monokultur geprägt ist, standen auf den bis weit ins 20. Jahrhundert in ganz Mitteleuropa verbreiteten Streuobstwiesen verstreute hoch- und mittelstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Sie wurden nicht nur zur Obsterzeugung genutzt, sondern auch als Grünland, als Mähwiese zur Heugewinnung oder direkt als Viehweide, zur Gewinnung von Holz und Laubstreu.
Diese Streuobstwiesen sind ein Lebensraum mit hohem landschaftlichem und naturkundlichem Wert, der einst auch in Südtirol weit verbreitet war. Forscherinnen und Forscher von Eurac Research präsentieren im Rahmen des von der Plattform Biodiversität Südtirol organisierten Colloquiums „Lebensraum Streuobstwiese: Juwel der Artenvielfalt“ am 9. November um 18 Uhr im Naturmuseum Südtirol die Ergebnisse zweier Forschungsarbeiten, bei denen zum einen die Artenvielfalt in Südtirols Streuobstwiesen untersucht wurde, zum anderen anhand von Luftbildvergleichen die historische Entwicklung des Lebensraumes nachgezeichnet wurde.
Die Referenten sind Elia Guariento, Entomologe am Institut für Alpine Umwelt von Eurac Research, und Alexander Schönafinger, Masterstudent an der Universität Innsbruck, der seine Masterarbeit zum Thema Veränderungen der Streuobstwiesen in Südtirol schreibt.
Das Colloquium findet in deutscher Sprache statt. Eine online-Vormerkung auf der Webseite des Museums unter dem Link https://app.no-q.info/naturmuseum-sudtirol/calendar#/event/136101 wird empfohlen. Der Eintritt ist frei.
Die 2020 gegründete Plattform Biodiversität Südtirol ist ein Netzwerk aller Institutionen und Fachleute im Bereich der Biodiversität. Federführend sind das Naturmuseum Südtirol, die Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung sowie das Team des Biodiversitätsmonitorings Südtirol von Eurac Research.
Info: Tel. 0471 412964.