Mehr zum Quallenbecken

Thema: Museum
28. August

Im Naturmuseum arbeiten immer wieder Praktikant*innen mit und helfen bei unseren vielen Projekten und Tätigkeiten. Wir haben sie nun eingeladen auch beim Magazin beizutragen.

Emma: Hallo allerseits. Ich heiße Emma und absolviere ein Praktikum im Naturkundemuseum Südtirol. Heute sprechen wir mit Susanna, eine Studentin der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bologna. Auch sie ist eine Praktikantin, und betruet die Quallen des Museums.

 

Emma: Könnst du uns von den Quallen erzählen, mit denen du arbeitest?

 

Susanna: Diese Quallen sind gepunktete Wurzelmundquallen. Es handelt sich um die am weitesten verbreitete Art in den Aquarien. In diesen Tagen werden wir versuchen, ihre Nahrung zu bereichern, weil uns Kollegen aus anderen Aquarien, zum Beispiel aus Lissabon, berichten, dass ihre Quallen größer werden, wenn man ihnen nährstoffreicheres Futter. Diese Quallen ernähren sich hauptsächlich von Nauplien.

 

Emma: Entschuldige Susanna, was sind Nauplien?

 

Susanna: Es sind wirbellose Tiere, die zum Plankton gehören. Wir kaufen ihre getrockneten Eier für die Quallen. Diese werden dann in einem kegelförmigen Behälter in Salzwasser platziert. Am Behälter ist ein Schlauch angeschlossen, der Luft ins Wasser bläst und so Sauerstoffblasen erzeugt. Die Nauplien-Eier schlüpfen dann innerhalb von zwei Tagen.

 

Emma: Findest du nicht, dass das Aquarium im ersten Stock ein bisschen klein ist, wenn diese Quallen so groß werden wie im Aquarium in Lissabon?

 

Susanna: Unser Aquarium wäre für das Wachstum dieser Quallen geeignet.

 

Emma: Woher kauft man diese Quallen an?

 

Susanna: Wir kaufen sie nicht. Massimo, der Kurator der Aquarien im Museum, hat die Polypen von einer Kollegin erhalten, die im SEA LIFE Aquarium in Gardaland in Castelnuovo del Garda arbeitet, wo man sie auch besichtigen kann.

Emma: Ich bin neugierig, wie due dich um diese Quallen kümmerst. Was musst du jeden Tag machen?

 

Susanna: Ich reinige das Aquarium, d.h. den Tank, entferne Algen oder nicht gegessene Futterreste und von den Quallen unverdaute Überreste. Dann erhöhe ich die Strömungsgeschwindigkeit im Tank, damit der Schmutz im Wasser schneller bewegt wird, und ich fange ihn mit einem kleinen Netz ein um ihn wegzuwerfen. Erst danach beginne ich damit, die Quallen zu füttern.

 

Emma: In diesem Tank sehe ich größere und kleinere Quallen. Sind die kleineren jünger?

 

Susanna: Ja, die kleineren gehören zur späteren Generation. Es gibt weibliche und männliche Quallen, und aus der Vereinigung ihrer Gameten entsteht eine Planula-Larve, die sich in einen Polypen verwandelt.

 

Emma: Wie sehen diese Polypen aus?

 

Susanna: Es sind kleine Tierchen von nur wenigen Millimetern Größe. Wir füttern sie auch mit Nauplien, allerdings in geringeren Mengen. Aus diesen Polypen entwickeln sich Ephyren, die etwa 3-4 mm groß sind und Miniaturquallen sind.

 

Emma: Ist die Züchtung der verschiedenen Stadien der Quallen kompliziert?

 

Susanna: Nein, kompliziert ist es nicht, aber man muss in allen Schritten sehr genau sein.

 

Emma: Werden die Polypen in Zukunft auch ausgestellt werden?

 

Susanna: Sowohl die Polypen als auch die Ephyren sind sehr klein und daher schwer zu sehen, daher wären sie nicht sehr interessant für das Publikum. Wenn jemand sie trotzdem sehen möchten, haben wir gerade ein Video erstellt (in italienischer Sprache), in dem ich die Pflege der Quallen genauer erkläre und sie auch zu sehen sind.

 

Interview von Emma Vidale Bissardella, Bozen.

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